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Reflexionen zur ungarischen Revolution 1989/90

28. Dec. 2013

Anlässlich eines Rückblicks auf die vergangenen zweieinhalb Jahrzehnte bezeichnet Mária Schmidt den demokratischen Übergangsprozess in Ungarn als eine Erfolgsgeschichte und empfiehlt anstelle ständigen Gemurres, dass sich Ungarn seine Errungenschaften vor Augen führen und lernen sollte, die Interessen des Landes entschlossener durchzusetzen.

Für Mária Schmidt waren die letzten 25 Jahren eine Erfolgsgeschichte für Ungarn. In Heti Válasz stellt die konservative Historikerin fest, dass sich in den Jahren 1989/90 in Ungarn eine Revolution vollzogen habe. Angesichts der Schwächung der geopolitischen Machtstellung der Sowjetunion hätten die Ungarn friedlich demokratische Veränderungen gefordert: freie Wahlen, Privateigentum sowie elementare Bürgerrechte. Schmidt verweist darauf, dass der Kompromiss zwischen der demokratischen Opposition und den kommunistischen Kadern in einen Übergang ohne Blutvergießen resultierte. Die ungarischen Kommunisten hätten das alte Regime nicht verteidigt: Ihnen sei es darum gegangen, ihre Pöstchen zu erhalten und aus der Privatisierung von Staatseigentum Kapital zu schlagen. Der Kompromiss habe zur Konsolidierung des neuen demokratischen Systems sowie zur Verhinderung eines Bürgerkrieges beigetragen. Andererseits jedoch, so die Historikerin, sei das öffentliche Leben nach wie vor nicht von Altkadern gereinigt worden. Auch habe keine Überprüfung der Staatsdiener in Hinblick auf ihre Zusammenarbeit mit Geheim- und Sicherheitsdiensten stattgefunden, beklagt Schmidt. Mit Blick auf den aktuellen Zustand, in dem sich das Land befindet, glaubt Schmidt ungeachtet des weit verbreiteten Pessimismus und der aufgrund unrealistisch hoher Erwartungen an die Marktwirtschaft und die EU vorherrschenden Enttäuschung, dass es den Ungarn sowohl hinsichtlich der Demokratie als auch des Wohlergehens unvergleichlich besser gehe als vor 1989. „Anstatt sich ständig zu beklagen, sollten wir die Errungenschaften und Erfolge der vergangenen 25 Jahre erkennen und entschlosen für unsere Interessen eintreten“, fordert Schmidt abschließend.

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