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TV-Debattenstreit aus konservativer Sicht

21. Mar. 2014

Eine führende konservative Kolumnistin kommentiert die Weigerung von Ministerpräsident Orbán, sich im Rahmen einer Fernsehdiskussion mit Oppositionskandidaten auseinanderzusetzen. Für die Autorin bilden ein fairer Umgang miteinander sowie vernünftige Argumente die Voraussetzung für eine sinnvolle politische Debatte.

In der Tageszeitung Magyar Nemzet bezeichnet es Zsuzsanna Körmendy als eigenartig, dass sowohl die Linke als auch die extreme Rechte Ministerpräsident Viktor Orbán Feigheit sowie undemokratisches Verhalten unterstellten, da dieser eine Teilnahme an einer TV-Diskussionsrunde mit anderen Ministerpräsidentenkandidaten abgelehnt hatte (vgl. BudaPost vom 20. März). Oppositionspolitiker, die sich über den Mangel an einer aussagekräftigen öffentlichen Diskussion beklagten, ließen keine Gelegenheit für vulgäre persönliche Angriffe auf Orbán ungenutzt, beschwert sich die Verfasserin. Sie erinnert daran, dass beim Fernsehduell vor den Wahlen 2006 der damalige Regierungschef Ferenc Gyurcsány das erste Kabinett Orbán unter Verweis auf unrichtige Statistiken und mit Hilfe – so die Einschätzung Körmendys – ausgesprochener Lügen kritisiert habe, um die Öffentlichkeit zu manipulieren. Öffentliche Debatten dienten keinem sinnvollen und zivilisierten Denkprozess, wenn die Oppositionspolitiker nicht auch bereit seien, rüde persönliche Angriffe zu unterlassen und sich stattdessen auf politische Visionen und Programme zu konzentrieren. Ein aussagekräftiges Streitgespräch würde zudem einen starken Herausforderer Orbáns benötigen, den die Wähler auch als eine glaubwürdige Alternative zum Amtsinhaber betrachten könnten. Körmendy verweist auf aktuelle Umfrageergebnisse und stellt fest, dass kein Oppositionspolitiker in Sicht sei, der es hinsichtlich der Popularität mit Regierungschef Orbán aufnehmen könnte.

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