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Radikalismusvorwurf gegen die Linke

19. Apr. 2014

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist vertritt die Auffassung, die Linke habe ihre Lektion aus den Wahlen nicht gelernt und bleibe ihrer radikalen Sprache treu, die für ihre krachende Niederlage am 6. April verantwortlich war. Seiner Meinung nach werde diese Taktik die linke Opposition weiter schwächen.

„Die Linke verhält sich wie ein Flüchtiger in einem zweitklassigen Thriller, der in ein brennendes Haus rennt, um Zuflucht zu finden“, schreibt Dávid Megyeri in der Druckausgabe von Magyar Nemzet. Der Autor stimmt nicht mit Analysen der Linken überein, wonach der Wahlerfolg von Jobbik ein Beleg dafür sei, dass der Radikalismus in Ungarn ein immer größeres Publikum anspreche. Im Gegenteil, meint Megyeri, habe Jobbik ihr Ergebnis verbessern können, indem die Partei so vornehm und gemäßigt wie möglich daherzukommen versuchte. Ganz anders hingegen Sozialistenführer Attila Mesterházy, aus dessen Wahlkampfreden Megyeri einige herabwürdigende Beispiele über den Ministerpräsidenten zitiert (so sei beispielsweise „Viktor Orbán Putins Pekinese, der sitzt, sich hinlegt und mit seinem Schwanz wedelt“). Angesichts der Tatsache, dass die Wählerschaft für diese Tonlage nicht besonders empfänglich gewesen sei, habe Attila Mesterházy – statt eines Kurswechsels – Viktor Orbán die Gratulation zu dessen Wahlsieg verweigert. Ebenso verhielten sich seine Mitstreiter, namentlich Ferenc Gyurcsány und Gordon Bajnai. Der Autor wirft der linken Opposition ebenfalls vor, den Protest gegen das Nazi-Invasionsdenkmal zu schüren (vgl. BudaPost von Januar bis April). Zudem erinnert Megyeri daran, dass die kommunistischen Führer in den Nachkriegsjahren das ungarische Volk in seiner Gesamtheit als schuldig bezeichnet hätten, um es zu unterwerfen. Es sei höchst unwahrscheinlich, so schreibt Megyeri, dass die Ungarn ein derart masochistisches und ungerechtfertigtes Bild von sich selbst schlucken würden, aber „nachdem Gyurcsány und Co. das Land ruiniert haben, scheinen sie entschlossen, selbiges auch mit der Linken zu tun“.

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