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Kommunalwahlen: Linke ohne große Erwartungen

11. Oct. 2014

Ein linksorientierter Journalist hält ungeachtet der mehr als trüben Aussichten die Wähler des eigenen Lagers am Sonntag zum Gang an die Wahlurnen an. Tags darauf sollte, so fordert der Autor, die Linke von Grund auf erneuert werden. Gelinge dies nicht, stehe ihre Existenz auf dem Spiel.

In einem verzweifelt klingenden Leitartikel von Népszava fordert Péter Németh linksorientierte Ungarn zur Teilnahme an den am Sonntag stattfindenden Kommunalwahlen auf, „ganz egal wie jämmerlich das uns vertretende Team auch ausschaut“. Der Autor wäre schon froh, wenn die Linke zumindest besser als vor vier Jahren abschneiden würde, als sie in Städten und Gemeinden in ganz Ungarn krachende Niederlagen hatte einstecken müssen. Allerdings befürchtet Németh, dass selbst ein derartig magerer Erfolg werde dazu herhalten müssen, die massive und wiederholte Schlappen verursachende Unfähigkeit unter den Teppich zu kehren.
Die Linke habe sich zusehends zersplittert und ihr Führungspersonal sei mit dem Kampf gegeneinander anstatt gegen Ministerpräsident Orbán beschäftigt. Es sei sinnlos, fährt der Autor fort, „das Orbán-Regime wegen dessen antidemokratischer Haltung“ zu geißeln, denn es habe ganz einfach mehr Stimmen als die Opposition gewonnen. Németh konstatiert gar, dass „es keinen Grund gab, für diese Linke zu stimmen“, da sie mit Blick auf sich selbst nichts Überzeugendes habe vorweisen können. Nach einem für die Linke „jammervollen Jahr“ sollten die links eingestellten Bürger „einen Wandel verordnen“, der ab Montag beginnen müsse. Falls es ihr nicht gelingen sollte, ihre Strategie zu ändern und mit einem Neuaufbau zu beginnen, werde die Linke „unweigerlich in Richtung Vernichtung driften“.

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