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Beendet Schiefergas Öffnung gen Osten?

6. Dec. 2014

Ein linksorientierter Analyst hält es für möglich, dass die europäische Abhängigkeit von russischem Gas demnächst ein Ende finden werde. Die folgende Schwächung Russlands werde die Öffnung Ungarns gen Osten praktisch unmöglich machen.

Der russische Präsident Putin habe das Pipelineprojekt South Stream deswegen aufgegeben, weil zum Zeitpunkt seiner Fertigstellung der europäische Markt von flüssigem Schiefergas werde erobert worden sein, schreibt Gábor Horváth in Népszabadság. In polnischen, litauischen und kroatischen Häfen würden bereits Terminals zur Übernahme von Schiefergastransporten errichtet. Das beweise, dass Europa mit Blick auf die Diversifizierung seiner Energieressourcen nunmehr Worten Taten folgen lasse. Das geschehe auf langjähriges Drängen der USA hin, stellt der Autor fest. Allerdings habe man sich erst angesichts der Schiefergasrevolution einerseits und der ungehobelten Politik Russlands gegenüber der Ukraine andererseits dazu entschlossen.
Großer Verlierer dieses Spiels ist in den Augen Horváths niemand anderes als Russland selbst, denn es werde sich letztendlich in der Isolation wiederfinden, ohne Kapital und Technologie, und die meisten seiner Einnahmequellen verlieren. Mitteleuropa habe beim Taktieren zwischen Ost und West bislang eine gewisse Ellenbogenfreiheit genossen, doch angesichts der jüngsten Entwicklungen „ist dieses Spiel praktisch beendet“, schlussfolgert Horváth.

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