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Pakser Atomdeal in trockenen Tüchern

11. Dec. 2014

Nachdem der Vertrag über den Ausbau des Atomkraftwerks Paks in seine endgültige Form gegossen wurde, verlangt die führende linksorientierte Tageszeitung mehr Transparenz. Ein konservativer Analyst hebt den ungarischen Bedarf an billiger Energie hervor, der sich nur in Atomkraftwerken erzeugen ließe.

Mit der Unterzeichnung dreier wichtiger Verträge zum Bau und zur Instandhaltung der Anlage mit dem russischen Unternehmen Rosatom sei das Abkommen zur Erweiterung des AKW Paks abgeschlossen, teilte die Regierung am Dienstag mit. Einzelheiten der Verträge wurden als geheim eingestuft.

Im Leitartikel auf der Titelseite kritisiert Népszabadság die Regierung für die Geheimhaltung der Details des Atomabkommens. „Das Maß an mangelnder Transparenz korreliert gewöhnlich mit dem Maß an Korruption“, merkt die führende linke Tageszeitung an. Da der Vertrag nicht öffentlich gemacht werde und selbst die genauen Baukosten geheimgehalten würden, könne eine Verschwendung öffentlicher Gelder und sogar Korruption nicht ausgeschlossen werden, argwöhnt Népszabadság.

Die ungarische Wirtschaft brauche für ihre weitere Erholung billige Energie, kommentiert Csaba Erdősi in Magyar Nemzet. Da grüne Energie beinahe dreimal so viel kosten würde wie im AKW Paks erzeugter Strom, bilde Windenergie keine Alternative zur Atomenergie, hebt der Autor hervor. In einer Randbemerkung notiert Erdősi, dass die Entscheidung der Regierung, die Einzelheiten des Vertrages geheimzuhalten, nicht hilfreich sein werde, um Kritik seitens der Gegner des Paks-Geschäfts zu zerstreuen. Erdősi hofft dennoch, dass der Europäische Rat dem Projekt bald grünes Licht erteilen werde und die Bauarbeiten ohne Verzögerung beginnen können.

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