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Gedenktag für die Opfer des Kommunismus

27. Feb. 2015

Anlässlich der Feierlichkeiten zum Gedenktag für die Opfer des Kommunismus vertritt ein führendes Webmagazin die Auffassung, dass die ideellen Schäden, den die Jahrzehnte des Kommunismus angerichtet haben, die ungarische Gesellschaft nach wie vor schwer belasten.

Die beiden Gedenktage für die Opfer des Holocaust sowie des Kommunismus hatte die erste Orbán-Regierung in den Jahren 1999 bzw. 2000 eingeführt. Seither finden aus Anlass dieser Tage des Erinnerns alljährlich Gedenkveranstaltungen statt, ganz unabhängig von der Couleur der jeweils amtierenden Regierung.

Auf Origo bezeichnet es Tamás Elter als ungerecht, dass die Geschichte es zugelassen habe, kommunistische Spitzenpolitiker mit Blut an ihren Händen ruhig in ihren Betten sterben zu lassen, während die führenden Nazi-Täter vom Internationalen Kriegsverbrechertribunal in Nürnberg zu Recht abgeurteilt wurden. Dem zweifelhaften Ruhm einiger kommunistischer Diktatoren werde sogar bis in die Gegenwart in Form von Denkmälern und Mausoleen gehuldigt, beklagt der Autor. Die kommunistischen Führer Ungarns – verantwortlich für die Unterdrückung von Demokratie sowie das Quälen und Töten unschuldiger Menschen – seien ebenfalls in Frieden gestorben und bis auf wenige Sündenböcke niemals zur Verantwortung gezogen worden. (Im Fall der Verurteilung des früheren Innenministers und hochrangigen Kaders der Kommunistischen Partei, Béla Biszku, zu fünf Jahren Gefängnis läuft gegenwärtig das Berufungsverfahren – Anm. d. Red. [vgl. BudaPost 2013 und 2014]) Der in Herzen und Hirnen angerichtete Schaden ließe sich – so Elter – nicht quantifizieren. Allerdings sei er in der ungarischen Gesellschaft nach wie vor spürbar.

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