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Patient Gesundheitssystem

7. Mar. 2015

Die führende linksorientierte Tageszeitung fordert Privatisierungen bzw. eine substanzielle staatliche Geldspritze für das Gesundheitssystem, um die gegenwärtige Unterfinanzierung zu überwinden. Ein liberaler Kommentator fürchtet dagegen, dass die von der Regierung geplanten Lohnerhöhungen Ärzte nicht davon abhalten werden, das Land zu verlassen oder Barzahlungen von Patienten anzunehmen.

Um das problemlose Funktionieren des Dienstes zu gewährleisten, benötige das Gesundheitssystem mehr Geld, heißt es im Leitartikel auf der Titelseite von Népszabadság. Die führende links ausgerichtete Tageszeitung erinnert daran, dass zwischen 2004 und 2014 das öffentliche Gesundheitssystem mit lediglich 4,4 Prozent am ungarischen BIP beteiligt war – bedeutend weniger als der sechsprozentige Durchschnitt der anderen Visegrád-Staaten Polen, Tschechische Republik und Slowakei. Als Ergebnis der Unterfinanzierung seien ungarische Krankenhäuser unterbesetzt und schlecht ausgestattet. Abschließend äußern die Autoren ihre Überzeugung, dass die Probleme nur überwunden werden könnten, wenn privates Kapital im Gesundheitssystem zugelassen werde.

In Heti Világgazdaság äußert sich Gyula Kincses skeptisch, dass die von der Regierung vorgesehenen Anreize mit dem Ziel, Ärzte im Land zu halten, von Erfolg gekrönt sein werden. (Die Regierung hat Pläne skizziert, wonach sie die Gehälter der Ärzte bedeutend erhöhen würde, falls die Mediziner im Gegenzug ihre Bereitschaft erklärten, in Ungarn zu arbeiten und keine Bestechungsgelder anzunehmen – Anm. d. Red.) Die versprochene Erhöhung sei nicht genug, um Ärzte in Ungarn zu halten. Zudem sei es auch unwahrscheinlich, dass Patienten ihre Ärzte künftig nicht mehr schmieren würden, sagt Kincses voraus.

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