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„Dankesgeld“ vor der Legalisierung

10. Apr. 2015

Eine konservative Autorin fordert wesentliche Lohnerhöhungen im nationalen Gesundheitswesen, anstatt Ärzten formal zu erlauben, Barvergütungen von Patienten anzunehmen.

Eine Gesetzesinitiative des Justizministeriums zur Legalisierung des „Dankesgeldes“ trage eine traurige Botschaft in sich, meint Melinda Farkas in Magyar Nemzet. Ebenso wie frühere Regierungen ducke sich auch die aktuelle vor den Konflikten weg, die eine deutliche Lohnerhöhung für medizinisches Personal entfachen würde.
(Bargeldvergütungen für Ärzte und Krankenschwestern gehörten in den letzten 60 Jahren zur gewohnheitsmäßigen Praxis und wurden stillschweigend als einziger Weg toleriert, die niedrigen Gehälter im Gesundheitssektor auszugleichen. Das neue Strafgesetzbuch jedoch definierte das Vorgehen als Rechtsbruch, das Ministerium für Humanressourcen wiederum ermächtigte die Krankenhausleitungen, den Erhalt solcher Zahlungen zuzulassen. Nunmehr hält das Justizministerium dagegen und meint, die Praxis sei scheinheilig und es wäre ehrlicher, das „Dankesgeld“ zu legalisieren – vorausgesetzt, die Ärzte verlangen diese Zahlungen nicht – Anm. d. Red.)
Die Extrazahlungen würden nicht ausreichend sein, um Ärzte im Lande zu halten, wenn sie mit einem Wegzug ins Ausland ihre Gehälter doch vervielfachen könnten, argumentiert Farkas. Deshalb fordert sie eine „mindestens hundertprozentige Lohnerhöhung“ anstelle der Legalisierung von Extrazahlungen, die die Lösung des Problems auf unbestimmte Zeit vertage. Auch wenn ein erhebliches Opfer seitens der Gesellschaft nötig wäre, wäre die unverzichtbare Lohnerhöhung umsetzbar, glaubt die Autorin.

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