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Moskauer Siegesparaden-Klemme

11. Apr. 2015

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist glaubt, dass der ungarische Präsident János Áder gute Gründe sowohl für eine Annahme als auch eine Ablehnung der Einladung Präsident Putins habe, an der alljährlichen Siegesparade in Moskau teilzunehmen.

Der tschechische Präsident Milos Zeman werde am 9. Mai in Moskau sein, glaubt Gyula T. Máté. In Magyar Hírlap begründet er seine Einschätzung damit, dass eine solche Geste sein Land vom russischen Importverbot befreien könnte, das in Vergeltung westlicher Sanktionen gegen Russland wegen dessen Rolle in der Ukraine-Krise verhängt worden war. In der Tat habe Russland unlängst bekräftigt, dass einige EU-Länder – darunter Zypern, Griechenland und Ungarn – womöglich vom Lebensmittelimportverbot ausgenommen werden würden. Griechenland und Zypern würden Vertreter zur Moskauer Parade entsenden, während Ungarns Präsident Áder bislang nicht auf Putins Einladung geantwortet habe. Nachdem US-Botschafter Andrew Shapiro den tschechischen Präsidenten für dessen geplante Reise zur Parade auf dem Roten Platz kritisiert hatte, habe dieser erklärt, dass er ihn nicht mehr im Präsidentenpalast empfangen werde. Der ungarische Präsident könnte sich laut Máté für beide Möglichkeiten entscheiden: Einerseits müssten die Sanktionen gegen Russland früher oder später aufgehoben werden, andererseits hätten die Vereinigten Staaten deutlich gemacht, dass sie eine Teilnahme ihrer Verbündeten an der Moskauer Zeremonie nicht gutheißen würden.

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