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Holocaust-Kurs an katholischer Uni

2. Jun. 2015

Konservative Kommentatoren sind sich in ihrer Haltung zu einem Pflichtlehrgang zum Thema Holocaust uneinig. Dieser soll an der katholischen Péter-Pázmány-Universität eingeführt werden.

In Magyar Hírlap bezeichnet Zsolt Bayer die Idee als „pervers“ und fragt, ob die Universität tatsächlich meine, was sie sage. Damit bezieht sich Bayer auf die Ankündigung der katholischen Hochschule, dass Studenten künftig keine Abschlüsse erwerben können, wenn sie den Test zum Thema Holocaust nicht erfolgreich absolviert haben. Die Holocaust-Studien würden zu einer Kopie dessen, was das Fach „Wissenschaftlicher Sozialismus“ an ungarischen Universitäten zu Zeiten des Kommunismus gewesen sei. Den Kurs zum Holocaust zur Pflicht zu erklären, sei „der beste Weg, um den Antisemitismus zu befeuern“, behauptet Bayer.

Róbert Puzsér dagegen begrüßt die Initiative. In Magyar Nemzet macht er geltend, dass rechte Intellektuelle ihre moralische Verantwortung vernachlässigt hätten, sich der Rolle sowohl des ungarischen Beamtenapparats wie auch der Gesellschaft beim Holocaust zu stellen. Demzufolge habe die Linke monopolartig die Tragödie der Opfer und die Trauer der Überlebenden vertreten und zu einer politischen Waffe gemacht. Aktuelle bürgerkriegsartige Einstellungen gegenüber der Geschichte wirkten wie Gift, warnt Puzsér abschließend.

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