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Plakate der Kampagne gegen Immigration im Fadenkreuz

9. Jun. 2015

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist kritisiert linke Aktivisten, die sich an den riesigen Plakaten der von der Regierung betriebenen Anti-Einwanderungs-Kampagne zu schaffen machen. Die führende regierungskritische Tageszeitung hält es dagegen für empörend, dass die Polizei Jagd auf die Aktivisten macht.

Die linksliberale Partei Együtt (Gemeinsam) hat dazu aufgerufen, die von der Regierung finanzierten Werbeplakate zum Thema Immigration zu entfernen. Die großen Straßenplakate fordern Einwanderer (in ungarischer Sprache [!]) dazu auf, Kultur und Gesetze Ungarns zu respektieren und den Ungarn die Arbeitsplätze nicht streitig zu machen. Die Polizei hat sechs junge Aktivisten verhört, nachdem diese eines der in Budapest aufgestellten Plakate mit Farbe übermalt hatten.

In Magyar Hírlap bezichtigt Ottó Nagy die linken Aktivisten, sie würden sich in unverantwortlicher Art und Weise verhalten. Der regierungsfreundliche Kommentator verwirft das Argument, dass ihr Vorgehen als eine Art zivilen Ungehorsams zu betrachten sei. Moralisch gebe es hinsichtlich der Forderungen der Regierung in Richtung der Einwanderer nichts zu beanstanden. Der Respekt vor der örtlichen Kultur und den herrschenden Gesetzen werde überall in der zivilisierten Welt eingefordert. Auch sei es keine Überraschung, dass die Staaten ihren Arbeitsmarkt vor illegalen Einwanderern schützen wollten, betont Nagy.

Népszabadság hingegen hält das Vorgehen der Polizei für verabscheuungswürdig. Laut der linksorientierten Tageszeitung gingen verdeckte Ermittler Streife, um die Aktivisten beim Versuch, die Plakate der Regierung zu verunstalten, auf frischer Tat zu ertappen. Népzabadság bezeichnet es als traurig und absurd, dass die Polizei für einen derartigen Zweck eingesetzt werde.

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