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Diplomatisches Gerangel mit Rumänien

14. Aug. 2015

Ein linksorientierter Kommentator kritisiert den ungarischen Botschafter in Bukarest, der die Politik der rumänischen Regierung gegenüber ethnischen Ungarn im Nachbarland gerügt hatte.

In Népszabadság schreibt Levente Szőcs, Botschafter Botond Zákonyi habe Recht gehabt mit seiner Bemerkung (in einem Interview mit der rumänischen Tageszeitung România Liberă), dass nichts unternommen worden sei, um den mehrheitlich von ethnischen Ungarn bewohnten Regionen Rumäniens den Autonomiestatus zu gewähren. Gleichzeitig macht Szőcs aber auch klar, dass Botschafter die Regierungen ihrer Gastländer nicht zu kritisieren hätten, selbst wenn ihre Kritik ansonsten vollkommen gerechtfertigt sei. Kein Wunder, dass Ministerpräsident Ponta umgehend reagiert und die Äußerungen des Botschafters als „Provokation“ gebrandmarkt habe. Weil die ungarische Regierung nichts unternommen habe, um sich von den Worten des Botschafters zu distanzieren, müsse dieser mit Zustimmung seines Ministeriums agiert haben, mutmaßt Szőcs. Dies umso mehr, da Ministerpräsident Viktor Orbán bei seinem alljährlichen Auftritt im Rahmen der Fidesz-Sommeruniversität in Siebenbürgen (vgl. BudaPost vom 28. Juli) die linksorientierte Regierung Rumäniens für die „Abkühlung“ der bilateralen Beziehungen verantwortlich gemacht hatte. Und in der Tat hätten sich die führenden Vertreter beider Länder seit Jahren nicht mehr getroffen. Zudem lägen gemeinsame Projekte auf Eis, bedauert Szőcs.

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