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Liberale Stimme zum Braindrain

1. Aug. 2015

Ein liberaler Kommentator pflichtet Wirtschaftsminister Mihály Varga bei, der Braindrain als ein ernstes Problem für Ungarn bezeichnet hatte. Allerdings bezweifelt er, dass die Regierung durch eine Erhöhung des Mindestlohns kurzfristig die Abwanderung gut ausgebildeter Ungarn ins Ausland werde verlangsamen können.

Zu den größten Herausforderungen Ungarns nach der Konsolidierung der Wirtschaft zähle der Braindrain. Diese Feststellung traf jüngst Wirtschaftsminister Mihály Varga bei einem Rundtischgespräch im Rahmen der Freien Universität der Jugend im rumänischen Kurort Băile Tuşnad (Tusnádfürdő). Varga beklagte, dass aufgrund der niedrigen Löhne gut geschulte und ausgebildete junge Ungarn das Land Richtung Westeuropa verließen, wo die Verdienstmöglichkeiten besser seien. Dieser Prozess, so der Minister, könne nur gestoppt werden, wenn die Gehälter in Ungarn stiegen.

In Figyelő äußert sich György Dózsa skeptisch, dass die Regierung viel zugunsten einer Erhöhung der Löhne und in der Folge für einen Stopp des Braindrain werde unternehmen können. Sollte der Mindestlohn angehoben werden, gingen Arbeitsplätze verloren, fürchtet der liberale Kommentator. Laut Dózsa dürften die Löhne nur steigen, wenn Investoren bereit seien, ihren ungarischen Mitarbeitern mehr zu zahlen. Das werde nur dann geschehen, wenn sie über wertvolles Wissen und Knowhow verfügten. Dies wiederum, so konstatiert Dózsa, ließe sich nur langfristig durch Investitionen in die Bildung erreichen, weniger hingegen durch den Versuch, multinationale Unternehmen mit billigen Arbeitskräften auszustatten.

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