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Linke fürchten zunehmende Stimmungsmache gegen Einwanderer

18. Nov. 2015

Linksorientierte Kommentatoren warnen davor, die Terrorgefahr und die gegenwärtige Einwanderungswelle aus Asien in einem Atemzug zu nennen. Gleichzeitig äußern sie die Befürchtung, dass ihr konsequentes Eintreten für eine freundliche Grundhaltung den Migranten gegenüber durch die Pariser Terrornacht einen empfindlichen Rückschlag erlitten habe.

Ohne auf die führenden Politiker Ungarns ausdrücklich Bezug zu nehmen, notiert Péter Somfai in Népszava: Diejenigen, die sich schon immer gegen eine muslimische Einwanderung ausgesprochen hätten, würden sich irren, wenn sie sich durch den Terror in Paris in ihrer Meinung bestätigt fühlten. Der Bau neuer Zäune wäre die falsche Antwort, denn er würde diejenige Art von Hass befeuern, die die Grundlage des Terrorismus selbst bilde. Somfai räumt jedoch ein, dass es nach den Geschehnissen von Paris schwierig sein werde, der Versuchung zu widerstehen.

Der altgediente Kolumnist Ervin Tamás äußert in Népszabadság die Befürchtung, dass Mahnungen seitens „verantwortlicher Staatslenker“, das Pariser Massaker nicht in einem Atemzug mit dem Zustrom von Einwanderern zu nennen, auf unfruchtbaren Boden fallen würden. Der Durchschnittsbürger werde nur schwer zwischen beiden unterscheiden können und fordern, was Tamás als den Bau „physikalischer und symbolischer Zäune“ bezeichnet. In der Konsequenz würden sich die meisten Staats- und Regierungschefs der Tatsache beugen, dass langfristige humanistische Ideen von unmittelbaren Rachegelüsten überschrieben würden.

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