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Ungarische Linke vom „Warschau-Express“ überrollt?

4. Nov. 2015

Ein libertärer Kommentator sieht die ungarischen Linksparteien auf dem besten Wege in die Bedeutungslosigkeit, denn sie seien nicht fähig, eine Alternative zu konservativen und rechtsradikalen Kräften darzustellen. Ganz wie Polen dem Beispiel Ungarns gefolgt sei, indem man die national-konservative Partei PiS in die Regierung gewählt habe, würden auch die ungarischen Sozialisten in die Fußstapfen ihrer polnischen Verwandten treten, die gerade aus dem Parlament geflogen seien.

Auf HVG online äußert sich László Seres überzeugt davon, dass die ungarische Linke bald vom „Warschau-Express“ überrollt werde. Die ungarischen Sozialisten versuchten, mit der Forderung nach „mehr Geld für die Menschen“ verlorenen Boden gutzumachen, während die restliche Linke lediglich mit einer einzigen Botschaft aufwarte: Ministerpräsident Orbán müsse weg – dabei werde jedoch dem Wahlvolk nicht mitgeteilt, was sie selbst an der Regierung unternehmen würde. Für Seres stellt diese Botschaft allerdings keine echte Alternative zur amtierenden Regierung dar, denn staatlicher Paternalismus werde überzeugend von der regierenden Rechten geboten, während Jobbik stärker auf Hetztiraden gegen Amerika und den Westen setze. Diese rechtsextremistische Partei sei sowieso schon tief in das einstige Wählerpotenzial der Sozialisten in städtischen „Rostgürteln“ sowie erodierenden Regionen auf dem flachen Lande eingedrungen. „Der Warschau-Express wird innerhalb von zweieinhalb Jahren einfahren. Vorsicht an der Bahnsteigkante!“, warnt Seres.

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