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Ex-Chefspion kritisiert Verbündete

5. Apr. 2016

Ein ehemals leitender Beamter des ungarischen Nachrichtendienstes hat westliche Bündnispartner scharf kritisiert, die den belgischen Geheimdienst nach den beiden Brüsseler Bombenanschlägen verunglimpft hatten. Laut dem Ex-Chefspion sei die belgische Gegenspionage auf Ersuchen von in Brüssel allgegenwärtigen Partnerdiensten mit Bedacht geschwächt worden.

Die belgischen Geheimdienste hätten es unterlassen, islamistische Zellen in Brüssel zu unterwandern und somit die Terroranschläge vom 23. März zu verhindern. Diese Ansicht vertritt László Földi, der in den 1990er Jahren für operative Einsätze des ungarischen Nachrichtendienstes verantwortlich war. In Magyar Idők räumt Földi ein, dass die belgischen Kollegen bereits seit Jahren ihre Regierungen immer wieder vor den sich in muslimischen Ghettos der Hauptstadt zusammenbrauenden Gefahren gewarnt hätten, allerdings habe sich eine Regierung nach der anderen taub gestellt, um nicht als rassistisch wahrgenommen zu werden. In der Folge habe die Achtsamkeit der Nachrichtendienste nachgelassen. Nunmehr gelte Brüssel „als Eldorado von Spionen aus aller Welt“. Um nun bei ihrer Arbeit nicht behindert zu werden, hätten die westlichen Partner die belgische Regierung ersucht, ihre eigenen Nachrichtendienste im Zaum zu halten. Dieser Bitte sei sie nachgekommen und habe in den Bereichen Ausrüstung und Personal gespart. Im Gegenzug hätten die ausländischen Dienste Garantien zum Schutz Belgiens vor Bedrohungen abgegeben. Angesichts dieser Tatsachen hält Földi es für unangebracht, wenn diese Dienste ihre belgischen Partner verspotten und ihnen Dilettantismus vorwerfen würden.

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