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Fitch stuft Ungarn hoch

24. May. 2016

Die Ratingagentur Fitch hat die ungarische Kreditwürdigkeit nach über vier Jahren im „Ramsch“-Bereich auf „Investment Grade“ heraufgestuft. Die Kommentatoren bewerten die Entscheidung durchaus unterschiedlich.

Anfang 2012 war Fitch die letzte der drei großen Ratingagenturen, die die Kreditwürdigkeit Ungarns auf „Non Investment“ gesenkt hatte – und ist nunmehr Vorreiter bei der Höherstufung. Zwar ist BBB nach wie vor meilenweit von A-Bewertungen entfernt, doch bedeutet der Schritt, dass Fitch angesichts nachhaltig moderater Haushaltsdefizite und sinkender Schuldenquoten Investoren den Erwerb von ungarischen Staatsanleihen empfiehlt.

In Népszava erläutert András Törő, dass große institutionelle Anleger vor dem Erwerb ungarischer Staatsanleihen von mindestens zwei der großen drei Ratingagenturen ein „Investment Grade“ erwarten würden. Das nächste „Urteil“ werde für den 8. Juli von Moody’s erwartet. Fitch habe nichts gegen zunehmende Armut einzuwenden gehabt, was in den Augen des Analysten ein sehr hoher Preis für ausgeglichenere Staatsfinanzen sei. „Der Regierung jedoch ist das ziemlich schnuppe“, kritisiert Törő.

Auch Bálint Deák geht davon aus, dass Ungarn mindestens noch eine weitere Höherstufung durch eine Ratingagentur benötigen werde, bevor das Land seinen Status „Investment Grade“ feiern könne. In Magyar Idők verweist der Autor allerdings darauf, dass die Märkte die von der ungarischen Wirtschaft erreichten Fortschritte bereits anerkannt hätten, da sich kurzfristige Staatsanleihen mit einem Zinssatz von einem Prozent verkaufen würden.

Csaba Szajlai konstatiert in Magyar Hírlap, dass „unseren linken und liberalen Expertenfreunden“ die Argumente ausgingen, da die ungarische Bonität nunmehr der von Slowenien entspreche. Die restlichen zwei Ratingagenturen würden sehr rasch nachziehen, glaubt Szajlai.

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