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Jobbik und der Radikalismus

20. May. 2016

Einer der Jobbik-Mitbegründer äußert sich skeptisch über Versuche von Parteichef Gábor Vona, die Partei in die politische Mitte zu führen. Der Kolumnist war einst einer der engsten Mitarbeiter von Vona bei der Etablierung der rechtsradikalen Partei als Jugendbewegung im Jahre 2000.

In Magyar Hírlap äußert sich Ervin Nagy anerkennend über das Bemühen von Jobbik, sich zu einem ehrenwerten Akteur auf der politischen Bühne zu entwickeln. Allerdings geht Nagy davon aus, dass die Voraussetzungen für einen solchen Kurswechsel noch nicht gegeben seien. Radikale Parteien Westeuropas wie etwa in Frankreich oder Österreich hätten Erfolg und bewegten sich vorsichtig Richtung Zentrum, doch sei dies auf die Unfähigkeit der regierenden traditionellen Großparteien zurückzuführen, diagnostiziert der Autor. Im Gegensatz dazu erfreue sich der Fidesz nach wie vor einer überwältigenden Popularität und dessen Politik lasse nur wenig Spielraum, dass sich eine radikalere, aber dennoch gemäßigte Partei mit neuen Vorschlägen profiliere. Der Autor verweist in diesem Zusammenhang vor allem auf die Bereiche Migration sowie Ehen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern, wo der französische Front National oder die österreichischen Freiheitlichen erfolgreich Widerstand geleistet hätten. Vona riskiere, das Kind mit dem Bade auszuschütten – mit anderen Worten, es bestehe die Gefahr, radikale Anhänger zu verlieren ohne gleichzeitig neue, gemäßigte zu gewinnen, resümiert Nagy.

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