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Vona drängt in die Mitte

2. May. 2016

Mit Blick auf die Absicht des Jobbik-Vorsitzenden, sich von mehreren seiner Stellvertreter zu trennen, um seine Partei auf eine breitere Basis zu stellen, macht sich ein rechtsradikaler Kommentator dafür stark, dass dem Parteivorsitzenden freie Hand bei der Auswahl seiner Stellvertreter gegeben werde.

In Barikád, Jobbiks halboffizieller Wochenzeitschrift, argumentiert Sándor Pörzse leidenschaftlich gegen die Wahl von Partei-Vizevorsitzenden durch die Mitglieder, denn diese „sind einfach nicht in der Lage zu entscheiden, wer geeignet ist, Stellvertreter zu werden“. Um ihre Stimme zu bekommen, genüge ihnen bereits das Versprechen, „Siebenbürgen zurückzuerobern, Mazsihisz (Nationalrat der jüdischen Gemeinden) zu verbieten sowie (den derzeitigen Ministerpräsidenten) Orbán samt (dem ehemaligen sozialistischen Regierungschef) Gyurcsány in dieselbe Gefängniszelle zu werfen“. Es müsse unterschieden werden zwischen dem Aufbau einer Partei aus dem Nichts und dem Zeitpunkt, zu dem sie als professionelle Organisation zu wirken beginne, fordert Pörzse, der auch Jobbik-Parlamentsabgeordneter ist. Er schließt seine Kolumne mit der erneuten Bekräftigung, dass einem „Boss“ gestattet werden müsse zu entscheiden, mit wem er zusammenarbeiten wolle.

In derselben Wochenzeitschrift erläutert der Parteivorsitzende Gábor Vona seinem Interviewer, dem Sohn des altgedienten (und gemäßigten) Vizeparteivorsitzenden Zoltán Balczó, warum er einige seiner führenden Parteifunktionäre in den Hintergrund drängen wolle: Um die gegenwärtige Regierung in die Wüste zu schicken, müsse sich Jobbik zur geeinten „Volkspartei“ entwickeln, die über die eigenen Stammwähler hinaus für breite Schichten der Bevölkerung attraktiv sei. Im Gespräch mit Mátyás Balczó erklärt Vona, dass einige der gegenwärtigen Vizevorsitzenden „andere Hauptschwerpunkte“ setzen würden.

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