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Konservative Reaktion auf Jobbiks „Weichspülung“

2. Jun. 2016

In einem Kommentar zur Wiederwahl von Gábor Vona als Parteichef bezeichnet ein ungarisch-amerikanischer Geschäftsmann den Jobbik-Schwenk Richtung politischer Mitte als bloßen Trick, der gemäßigte Wähler irreleiten soll.

Rassismus, Antiziganismus und Antisemitismus gehörten zu den Kernprinzipien der Jobbik’schen Ideologie, schreibt George F. Hemingway in Magyar Idők, der führenden regierungsfreundlichen Tageszeitung. Ohne diese Bestandteile verlöre die Partei ihr Gründungsgedankengut. Der in den USA geborene ungarische Jurist und Investor hält die Bemühungen von Gábor Vona, Jobbik in eine gemäßigte Volkspartei zu verwandeln, als einen strategischen Trick mit dem Ziel, Wähler der politischen Mitte anzulocken (vgl. BudaPost vom 31. Mai). Obgleich Vona rechtsextreme Anschauungen ablehne, seien seine von ihm nominierten neuen Stellvertreter (vgl. BudaPost vom 25. April) ideologisch nicht weniger radikal als der rechte Parteiflügel, unterstreicht Hemingway. Jobbik-Politiker auf lokaler Ebene, Parteiaktivisten sowie Vertreter ihrer Medien machten sich ganz offen extremistische Ideen zu eigen – darunter auch die Leugnung des Holocaust. Damit werde es völlig unmöglich, Jobbik in die politische Mitte zu rücken. Zugleich jedoch äußert sich der Autor optimistisch, dass die ungarischen Wähler dem Antisemitismus eine Abfuhr erteilen, Verschwörungstheorien von der Leugnung des Holocaust nicht auf den Leim gehen und somit auch auf diesen Trick der Partei nicht hereinfallen werden.

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