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Brexit und die Folgen für Ungarn

5. Jul. 2016

Nach Ansicht eines konservativen Analysten sollte sich Ungarn allmählich auf die ungünstigen Wirkungen des Brexit hinsichtlich eigener Wirtschaft und internationaler Stellung einstellen.

In seinem Leitartikel für Magyar Hírlap äußert Csaba Szajlai die Ansicht, dass sich der Brexit selbst dann negativ auf Ungarn auswirken dürfte, falls die Kooperation zwischen Großbritannien und der Europäischen Union weitgehend aufrechterhalten bleiben sollte. Eine unmittelbare Konsequenz werde ein schrumpfender EU-Haushalt sein, da es sich beim Vereinigten Königreich um einen der größten Nettozahler handele. Auf der anderen Seite sei Ungarn einer der Nutznießer. Da aber von den anderen Nettozahlern realistischerweise kaum erwartet werden könne, dass sie ihre Quoten erhöhen, würden Struktur- und Kohäsionszahlungen höchstwahrscheinlich beschnitten. Zudem verliere Ungarn seinen stärksten Verbündeten im Ringen um eine Reform von Institutionen und Politik der EU. Sorge bestehe auch mit Blick auf die im Vereinigten Königreich lebenden ungarischen Staatsbürger sowie generell die wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit mit Großbritannien. „Wie schade, dass wir uns etwas vorgemacht und gedacht haben, der Brexit werde niemals eintreten“, bedauert Szajlai. Und so wäre jetzt der Gedanke, dass der Brexit Ungarn nicht schaden werde, ebenfalls ein Selbstbetrug, unterstreicht Szajlai abschließend.

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