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Die Linke und die Wohlfahrtsversprechen

15. Aug. 2016

Ein Kolumnist des linken Spektrums kritisiert die Linke massiv, weil sie das Bedürfnis der Durchschnittswähler nach wirtschaftlicher Sicherheit und Stabilität ignorieren, ja sogar lächerlich machen würden. Sollte die Linke nicht mit einem aussagekräftigen Wahlprogramm zum Themenbereich Sozialpolitik aufwarten, würden sich die Menschen rechtspopulistischen Parteien zuwenden.

Im postsowjetischen Raum würden etablierte Parteien, darunter die Sozialdemokraten, das Bedürfnis der Öffentlichkeit nach Wohlergehen und wirtschaftlicher Sicherheit herunterspielen, hält István Tanács in Népszabadság fest. Die untere Mittelschicht wie auch arme Familien würden von der Linken vernachlässigt, meint der Kolumnist des linken Spektrums. Für Tanács ist es befremdlich, dass die Linke zwar den Vormarsch autoritärer, antidemokratischer Parteien fürchte, es gleichzeitig aber nicht fertigbringe, denjenigen Menschen eine klare Wohlstandsperspektive aufzuzeigen, die sich nationalistischen und populistischen Parteien zuwendeten. Im postkommunistischen Europa habe die Linke liberale, den Markt fördernde Ideen aufgegriffen, denen zufolge persönliches Wohlergehen und wirtschaftliche Sicherheit individuell verdient werden müssten. Jene, die nicht talentiert genug seien oder nicht mithalten könnten, würden von den linken Parteien sich selbst überlassen. So sei es alles andere als verwunderlich, dass sie sich Populisten zuwendeten, die ihnen Hilfe anböten, merkt Tanács an. Schaffe es die Linke nicht, Kontakt zu diesen Wählern herzustellen, werde Europa bald von autoritären Politikern dominiert, so Tanács abschließend.

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