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Gyurcsánys Rede zur Lage der Nation

7. Feb. 2017

In seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation hat der frühere Ministerpräsident Ferenc Gyurcsány nicht nur die gegenwärtige Regierung, sondern auch Politiker der Linken scharf kritisiert. So würden sich Letztere hinter seinem Rücken um eine gemeinsame Vereinbarung mit dem Ziel bemühen, eine Anti-Orbán-Allianz zu schmieden.

In seiner jährlichen Rede zur Lage der Nation hat Ex-Ministerpräsident Ferenc Gyurscsány die gegenwärtige Regierung heftig attackiert. So nannte er Ministerpräsident Orbán unter anderem „eine kriminelle, kranke Person“. Zudem warf Gyurcsány den übrigen Linksparteien Bestrebungen vor, ihn von ihrer gegen Orbán gerichteten Koalition auszuschließen. Zsolt Gréczy, der Sprecher von Gyurcsánys Demokratischer Koalition, bezeichnete in einem Facebook-Eintrag den politischen Analysten László Lengyel als den Drahtzieher des Vorschlags, Gyurcsány nicht am geplanten Linksbündnis zu beteiligen. In einer Nebenbemerkung schloss Gyurcsány eine künftige Zusammenarbeit seiner Partei mit der rechtsradikalen Jobbik aus.

Die Chancen einer linken Wahlallianz seien im Schwinden begriffen, kommentiert Ferenc Kis in Magyar Idők. Nach Gyursánys Rede hält der regierungsfreundliche Kolumnist ein breit angelegtes Linksbündnis bei den Parlamentswahlen 2018 für extrem unwahrscheinlich. Um die Regierungspartei erfolgreich herauszufordern, müsste die Linke die Führungsfrage klären, erläutert Kis.

Ferenc Gyurcsány sollte sich überaus glücklich schätzen, von linken Intellektuellen überhaupt ernst genommen zu werden, ätzt Gáspár Miklós Tamás in Heti Világgazdaság. Der marxistische Philosoph zeigt sich angewidert von Gyurcsánys Attacke gegen László Lengyel, weil dieser die Ansicht vertreten hatte, dass die Demokratische Koalition nicht Bestandteil eines Linksbündnisses sein sollte. Intellektuelle wegen ihrer privaten Meinung zu kritisieren dürfte Gyurcsány selbst für linke Wähler kaum attraktiver machen, urteilt Tamás.

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