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Vorwurf: Internationale Einzelhandelsketten sollen in Ungarn schlechtere Qualität anbieten

27. Feb. 2017

Ein der Regierung nahestehender Kolumnist empfindet es als empörend, dass einige in Ungarn vertriebene Produkte von geringerer Qualität sind als entsprechende Erzeugnisse im Westen. Ein Kollege tritt dafür ein, dass die Ungarn einheimische Waren kaufen sollten – vorausgesetzt, ihre Qualität ist gut.

Das Nationale Amt für Sicherheit im Bereich der Lebensmittelhandelsketten (Nébih) hat jüngst eine vergleichende Untersuchung zu insgesamt 24 in Ungarn vertriebenen Produkten veröffentlicht. Demnach ist die Qualität einiger hierzulande angebotener Artikel schlechter als die ihrer österreichischen Entsprechungen. In der Slowakei kam das Landwirtschaftsministerium bei einer ähnlichen Erhebung zum gleichen Ergebnis.

Es sei empörend, dass ungarischen Verbrauchern Produkte minderer Qualität angeboten würden, echauffiert sich Ottó Gajdics von der regierungsnahen Magyar Idők. Auch sei es eine Schande, dass die EU-Behörden – sonst so erpicht auf Standardisierungen und Regulierungen – offensichtlich keinerlei Probleme mit den Qualitätsunterschieden bei unter gleichen Markennamen verkauften Erzeugnissen hätten. Gajdics fragt sich, wie Brüssel wohl reagieren würde, falls die Regierungen mitteleuropäischer Staaten Produkte mit niedrigerer Qualität verbieten würden. Da eine derartige Maßnahme massive Reaktionen seitens der EU provozieren würde, sollten die Verbraucher bewusster auswählen und ungarische Produkte kaufen.

In Magyar Nemzet erinnert Zsombor György daran, dass die Medien bereits seit geraumer Zeit über Qualitätsunterschiede zwischen in Westeuropa und Ungarn vertriebenen Waren berichten würden. Der unabhängige konservative Kolumnist stimmt prinzipiell der Anregung zu, dass Ungarn ungarische Produkte kaufen sollten. Allerdings seien ungarische Waren oftmals kaum besser als ausländische Erzeugnisse. Ganz im Gegenteil orientierten sich ungarische Einzelhandelsketten und Produzenten häufig an deutlich niedrigeren Standards als multinationale Firmen und Supermärkte, notiert György.

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