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Kritik an der politischen Polarisierung

24. Mar. 2017

Ein linksgerichteter Soziologe geht davon aus, dass zur Zeit niemand um eine emotionale und radikale Mobilisierung herumkomme. Sowohl Linke als auch Rechte könnten lediglich mit Hilfe vereinfachender und populistischer Botschaften beim Volk Eindruck schinden.

In Népszava wirft Pál Tamás beiden politischen Lagern den Rückgriff auf eine „hysterische Politik“ vor. Der linksgerichtete Soziologe merkt an, dass das Vokabular der etablierten Rechten zunehmend radikaler und populistischer geworden sei, gleichzeitig bediene sich aber auch die Linke dieses Vokabulars und versuche, ihre Wähler durch extrem gefühlsbetonte Botschaften zu mobilisieren. Eine einfach gestrickte und emotionsgeladene Politik sei keineswegs unzulässig, allerdings seien wiederum Befürchtungen übertrieben, es werde sich eine Populismus-Spirale entwickeln. Populistische Rhetorik, so Tamás, werde häufig von pragmatischen Wählerinteressen gedämpft und falls populistische Politik außer Kontrolle gerate, würden sich die Wähler maßvolleren und vernünftigeren Parteien zuwenden. Derzeit aber gebe es sowohl für die Linke als auch für die Rechte ausschließlich harten Kampf und hysterische politische Mobilisierung, beklagt Tamás.

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