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Streit um „Putinophobie“

5. Apr. 2017

Ein konservativer Blogger wirft der Linken ein haltloses Schüren von Ängsten vor dem russischen Präsidenten Wladimir Putin vor. Ein weiterer konservativer Publizist dagegen hält Befürchtungen wegen einer „Putinisierung“ Ungarns für in gewissem Maße legitim.

Die Linke schüre eine „Anti-Putin-Paranoia“, beklagt Zsolt Jeszenszky auf Mandiner. Der konservative Blogger vergleicht die „Putinophobie“ der Linken mit den übersteigerten Ängsten der Rechten, die hinter allem, was ihren Interessen und ihrer Ideologie zuwiderlaufe, Verschwörungen von George Soros und ausländischen Mächten wittern würden. Ängste vor Russland ließen sich in Teilen durch das historische Gedächtnis der Ungarn erklären. Auch bestätigt der Autor Aktivitäten russischer Geheimdienste in Ungarn. Doch sei die Furcht vor einem russischen Expansionsstreben unbegründet, beruhigt Jeszenszky seine Leser.

In einer drei Stunden später ebenfalls auf Mandiner geposteten Erwiderung blickt Gellért Rajcsányi in die Geschichte und erinnert an einen Satz von Ministerpräsident Viktor Orbán, der Russland 2008 als eine massive Bedrohung für Ungarn und die ungarische Nato-Mitgliedschaft als eine entscheidende Frage der Sicherheit bezeichnet hatte. (Mit dieser Stellungnahme war Orbán auf den Einmarsch russischer Truppen in Abchasien und Südossetien eingegangen. Zuvor hatte die georgische Armee einen unbewaffneten Aufstand für die Unabhängigkeit beider Territorien zu unterdrücken versucht – Anm. d. Red.) Der konservative Kommentator wirft Orbán zudem vor, er folge der politischen Linie Putins. Rajcsányi äußert die Befürchtung, dass diese Entwicklungen Ungarn dem Westen gegenüber entfremden und das Land schutzlos der Beeinflussung sowie den Interessen Russlands ausliefern würden.

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