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Tușnad als Lehre für die Opposition

26. Jul. 2017

Ein konservativer Kritiker der Regierung ruft die Opposition dazu auf, ein Weltbild samt Projekt zu entwerfen, die so solide und überzeugend seien, wie die von Ministerpräsident Viktor Orbán in seiner jährlichen Rede in Siebenbürgen umrissenen. Allerdings stimmt der Autor mit dem Ministerpräsidenten in den meisten Punkten nicht überein.

Ministerpräsident Viktor Orbán habe in seiner traditionellen jährlichen Ansprache im Rahmen der Fidesz-Sommeruniversität in Băile Tușnad (Tusnádfürdő) am Samstag (vgl. BudaPost vom 25. Juli) eine stimmige Erklärung globaler Ereignisse sowie internationaler und nationaler Konflikte skizziert, erkennt der stellvertretende Chefredakteur von Magyar Nemzet, Szabolcs Szerető, an. Einige Elemente dieses Bildes seien stimmig, andere nicht. Allerdings seien sie insgesamt geeignet, um die Unterstützer der Regierung zu mobilisieren. Laut Szerető verrichtet die Opposition ihren Job und kritisiert die Interpretation von Fakten durch den Ministerpräsidenten. Dessen ungeachtet sollte sie bei ihm auch in die Lehre gehen, vor allem im Hinblick auf den Aufbau einer Gemeinschaft sowie das Denken in strategischen Begriffen. Oppositionspolitiker seien gut darin, sich über die Regierungspropaganda und das Wahlsystem zu beschweren, das grundverschiedene Parteien dazu zwinge, sich zu einer Wahlallianz zusammenzuschließen. Aber das spreche sie nicht von der Verantwortung für eine Arbeit frei, die sie nicht leisten würden. Ebenso wie Orbán bräuchten sie ein stimmiges Weltbild und ihre eigene Geschichte für die Wählerschaft – nur dann könnten sie zu glaubwürdigen Herausforderern des Ministerpräsidenten werden, ist Szerető überzeugt.

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