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Jobbik-Chef würde sich bei Juden und Roma entschuldigen

17. Aug. 2017

Sowohl ein regierungsnaher als auch ein liberaler Analyst äußern ihre Zweifel, ob sich Jobbik-Chef Gábor Vona sowie seine Partei insgesamt in überzeugender Art und Weise von früheren extremistischen Äußerungen über Juden und Roma werde distanzieren können.

In einem Interview mit dem linken Fernsehsender ATV behauptete Jobbik-Chef Gábor Vona, seine Partei sei niemals rassistisch oder antisemitisch gewesen. Er drückte allerdings auch seine Bereitschaft aus, sich bei Juden und Roma für „falsche Sätze“ aus der Vergangenheit von Jobbik zu entschuldigen. Der Politiker betonte zudem, dass sich seine Partei erheblich gewandelt habe und mittlerweile gemäßigter sei als früher.

Die Äußerungen Vonas seien ein Beleg dafür, dass der Jobbik-Vorsitzende seine Ideologien an seine jeweiligen Bedürfnisse anpasse, schreibt Zsolt Bayer, Kolumnist bei Magyar Idők. Vonas Entscheidung, sich durch eine gemäßigte Rhetorik seiner Partei in die politische Mitte zu begeben, sei eher von pragmatischen Erwägungen als von Überzeugungen motiviert – und könnte sich als ebenso kurzlebig erweisen wie seine früheren Ideologien, notiert Bayer.

In Népszava lässt Ákos Zoltai liberale Analysten sowie Oppositionspolitiker zu Wort kommen. Danach äußert er die Vermutung, dass das Versprechen Vonas, sich für antisemitische und antiziganistische Stellungnahmen aus den Reihen seiner Partei zu entschuldigen, Roma und Juden kaum davon überzeugen werde, dass sich Jobbik tatsächlich von ihrer rassistischen Ideologie verabschiedet habe.

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