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Vona offeriert desillusionierten Linkswählern ein „Zuhause“

13. Oct. 2017

Ein Analyst des linken Spektrums warnt Wähler des eigenen Lagers davor, das Lockangebot von Jobbik-Chef Gábor Vona anzunehmen und sich hinter dessen Partei als stärkster Oppositionskraft zu sammeln.

Am 6. Oktober wandte sich Gábor Vona in einem Aufruf an „meine verehrten linksorientierten Landsleute“, sie mögen ihn doch ungeachtet ideologischer Divergenzen in seinem Bemühen unterstützen, die gegenwärtige Regierung aus dem Amt zu befördern.

Vonas Schreiben an linke Wähler drücke seine Absicht aus, die traditionelle MSZP-Wählerklientel zu erobern, äußert sich Zoltán Lakner in 168 Óra überzeugt. Dieses Ziel habe er schon vor einigen Jahren verfolgt, als er seinen Schwenk in Richtung politischer Mitte einleitete. Nun aber – eingedenk der besorgniserregenden Lage der Sozialisten nach dem erzwungenen Rückzug ihres Spitzenkandidaten László Botka – halte Vona die Situation für besonders günstig, sein Projekt voranzutreiben. Allerdings bezweifelt Lakner, dass jemand seine extrem rechten Überzeugungen so einfach ablegen und zur gemäßigten Kraft mutieren könne. Der Autor vermutet daher, dass Jobbik bei einem Wahlsieg ein autoritäres Regime errichten würde. In jedem Fall mahnt Lakner all jene Linken und Liberalen, die „in ihrer Naivität“ glaubten, sie könnten Jobbik in ihrer Auseinandersetzung mit dem Fidesz instrumentalisieren, dass es leicht auch andersherum kommen könnte.

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