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Vona: Jobbik – die letzte Bastion der Demokratie

30. Dec. 2017

In einem österreichischen Zeitungsinterview hat Jobbik-Chef Gábor Vona seine Partei als „die letzte Bastion der Demokratie“ bezeichnet. Vor diesem Hintergrund wirft ihm ein regierungsnaher Kommentator puren Opportunismus vor. Auch ein Blogger des linken Spektrums lehnt die Vorstellung ab, dass Vona in irgendeiner Hinsicht Verteidiger der Demokratie sei.

In einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung Die Presse hat Jobbik-Chef Gábor Vona die Behauptung aufgestellt, er sei „die letzte Bastion der Demokratie“ und derjenige, der die Partei von Ministerpräsident Viktor Orbán 2018 schlagen könne. An gleicher Stelle heißt es, dass Jobbik „weder kommunistisch, noch faschistisch, noch nationalsozialistisch, noch demokratisch“ sei. Vona benennt „ultraliberale“ Eliten im In- und Ausland als seine Hauptzielgruppe. Zudem wirft der Politiker des extrem rechten Spektrums der Orbán-Regierung vor, sie unterminiere durch ihr Vorgehen gegen NGOs, die Schwächung der unabhängigen Presse sowie die Einmischung in private Besitzverhältnisse die Demokratie.

Gyula Haraszti von Magyar Idők interpretiert Gábor Vonas Aussagen als Beweis für ein im Entstehen begriffenes und gegen die Orbán-Regierung gerichtetes Bündnis aus Linken und Jobbik. Der Jobbik-Vorsitzende übermittle der ungarischen Öffentlichkeit immer verwirrendere Botschaften, meint der regierungsfreundliche Kommentator. Aktuell dürften die Wähler im Hinblick auf die Visionen von Jobbik vollkommen ahnungslos sein, so Haraszti abschließend.

Auf Kettős Mérce weist András Jámbor die Behauptung Vonas zurück, er sei die letzte Bastion der Demokratie. Der stramm linksorientierte Blogger vermutet, dass der Jobbik-Chef seine Partei als Verteidigerin der Demokratie positionieren wolle, um linke Wähler zu ködern. Weit entfernt davon, ein Demokrat zu sein, handele es sich bei Vona jedoch vielmehr um eine Marionette des Oligarchen Lajos Simicska, schreibt Jámbor. Eine wirkliche Demokratie sollte nicht vom Finanz- und Medienkapital beherrscht werden, schäumt der Autor.

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