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Intellektuelle fordern Bündnis der Linken mit Jobbik

1. Feb. 2018

Während 26 Intellektuelle die ungarischen Wähler auffordern, sie mögen für den jeweils stärksten Oppositionskandidaten stimmen, wirft ihnen ein Blogger vor, nicht an den Tag nach dem Urnengang zu denken. Ein Politikanalyst wiederum glaubt, dass eine derart breit angelegte Opposition eine echte Bedrohung für den Fidesz darstelle.

In einem von Magyar Nemzet veröffentlichten offenen Brief hat eine Gruppe Intellektueller, darunter bekannte liberale Persönlichkeiten sowie vier Konservative, die Oppositionsparteien aufgefordert, sie sollten ihren Wählern eine Stimmabgabe für den jeweils aussichtsreichsten Kandidaten nahelegen. Gleichzeitig sollten sie klarstellen, dass sie politische Gegner bleiben würden, sie sich aber in der Konfrontation mit der amtierenden Regierung zusammenschließen müssten.

Auf Mandiner macht sich ein Blogger mit dem Namen Malakka über die Initiative lustig. Es sei absurd, wenn eine Partei ihre eigenen Wähler dazu auffordere, nicht für ihre eigenen Kandidaten zu stimmen – vor allem, wenn die Absicht bestehe, eine gemeinsame Regierung mit Parteien zu bilden, die man weiterhin als Gegner betrachten würde.

In Magyar Nemzet dagegen vertritt der politische Analyst Attila Tibor Nagy die Auffassung, dass ein Bündnis zwischen der linksliberalen Seite und Jobbik eine echte Bedrohung für die Regierung darstellen würde. Die Fidesz-Herrschaft sei aufgrund der unüberbrückbaren Gegensätze innerhalb der Opposition bislang ungefährdet. Doch habe Jobbiks jüngster Schwenk in Richtung Mitte die politische Landschaft verändert, und die einstmals rechtsradikale Partei gelte im linken Spektrum immer weniger als untragbar. Allerdings glaubt Nagy auch, dass die Zeit bis zu den Wahlen für die Etablierung einer breitgefächerten Opposition zu kurz bemessen sei, zumal die Koalitionsgespräche selbst innerhalb der Linken nur äußerst schleppend vorankämen.

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