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Ex-Regierungschef Gyurcsány verlangt Abstimmung der Oppositionsparteien

20. Mar. 2018

Während Ferenc Gyurcsány führende Politiker der Opposition, darunter auch Jobbik-Chef Gábor Vona, zu einer Koordinierung ihrer jeweiligen Wahlstrategien aufgerufen hat, geht ein regierungsfreundlicher Kommentator tatsächlich davon aus, dass bis zum Urnengang im April eine breite gegen den Fidesz gerichtete Koalition aus linken Parteien und Jobbik entstehen dürfte.

Anlässlich des Nationalfeiertags am 15. März hatte der Vorsitzende der Demokratischen Koalition, Ferenc Gyurcsány, die übrigen Oppositionsparteien aufgefordert, sie mögen Gespräche über eine Koordinierung ihrer Strategien für die Anfang April stattfindenden Parlamentswahlen aufnehmen. MSZP und LMP folgten der Einladung und trafen sich am Sonntag zum ersten Mal mit Vertretern der Demokratischen Koalition. Jobbik-Chef Gábor Vona hingegen lehnte Verhandlungen mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten ab. Am Montag erklärte LMP-Spitzenkandidatin Bernadett Széll ihre Bereitschaft zur Vermittlung zwischen Gyurcsány und Vona. Damit solle die Zusammenarbeit sämtlicher Oppositionsparteien gegen den Fidesz ermöglicht werden.

Károly Bán von der regierungsnahen Tageszeitung Magyar Hírlap hält es für möglich, dass an einer „Regenbogenkoalition“ der Opposition bereits gearbeitet werde. Eine abgestimmte Wahlstrategie aller Oppositionsparteien – einschließlich Jobbik – sei bereits im Oktober vergangenen Jahres von einigen rechtsgerichteten Medien vorhergesagt worden. Der Kommentator interpretiert die jüngsten Entwicklungen dahingehend, dass Ferenc Gyurcsány die Führung innerhalb der Opposition übernehmen werde. Obgleich sowohl Gyurcsány als auch Jobbik-Chef Gábor Vona eine derartige Zusammenarbeit ausgeschlossen hätten, sei es nur eine Frage der Zeit, bis Jobbik an den Gesprächen teilnehmen und sich bereit erklären werde, bei der Wahl am 8. April gemeinsame Kandidaten gegen den Fidesz aufzustellen, notiert Bán.

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