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Kanzleramtsminister Lázár: Migranten machen Wiener Bezirk schmutzig, arm und unsicher

9. Mar. 2018

Ein regierungsfreundlicher Kolumnist stimmt mit János Lázár überein, wonach sich das Leben in Wien unter dem Einfluss muslimischer Einwanderer verändere. Eine Kommentatorin aus dem linken Lager hält Lázárs Aussagen für zynisch und lächerlich.

In einem Facebook-Video, aufgenommen in einem einstigen Wiener Arbeiterbezirk, erklärt der für das Amt des Ministerpräsidenten zuständige János Lázár, dass Wien-Favoriten aufgrund von Immigration schmutziger, ärmer und unsicherer geworden sei. Ferner behauptet Lázár, dass „weiße Christen“ aus dem X. Wiener Gemeindebezirk fliehen würden – einem Bezirk, der zunehmend von nicht einmal deutsch sprechenden Migranten dominiert werde. Sollte Ungarn der Massenmigration nicht Einhalt gebieten, werde Budapest in 20 Jahren genauso aussehen – arm, unsicher und schmutzig. Österreichische Politiker aller politischer Couleur haben Lázárs Aussagen mittlerweile zurückgewiesen. Das Video war wegen des Vorwurfs einiger Nutzer, es enthalte rassistische Inhalte, eine Zeitlang nicht abrufbar, wurde aber nach weiteren Nutzerbeschwerden wieder zugänglich gemacht. Regierungsvertreter kritisierten Facebook und warfen dem sozialen Netzwerk vor, sich in die Aprilwahlen eingemischt zu haben. Fidesz-Politiker betonten, dass große europäische Städte wie Wien, London, Paris und andere als Ergebnis der massenhaften Einwanderung zunehmend unsicherer geworden seien.

Péter Szikszai hält die Beurteilung Lázárs über Wien für gerechtfertigt. In Magyar Idők wirft der regierungsnahe Kommentator den Liberalen vor, sie ignorierten Tatsachenbeweise, um Kritiker der Immigration zum Schweigen zu bringen. Szikszai erinnert daran, dass einer von vier Einwohnern Wiens kein österreichischer Staatsbürger sei und die Zahl der Muslime ständig wachse. Zudem habe die Polizei radikale, der Vorbereitung von Terroranschlägen verdächtige Muslime verhaftet. Der Hauptgrund für den Niedergang der Linken sowohl in Österreich wie auch in Ungarn liegt laut Szikszai in ihrer mangelnden Bereitschaft begründet, auf politische Korrektheit zu verzichten und die von der Einwanderung ausgehende Gefahr anzuerkennen.

Die Propagandashow von Minister Lázár könne von einer vernünftigen Person kaum ernst genommen werden, erklärt Judit Kósa in Népszava. Lázárs Meinung dürfte die diplomatischen Beziehungen zwischen Ungarn und Österreich verschlechtern, vermutet die Autorin des linken Spektrums. Auch János Lázár selbst werde nach diesem in ihren Augen lächerlichen, zynischen und peinlichen Propagandavideo seine Glaubwürdigkeit verlieren und als Politiker nicht mehr länger für voll genommen werden.

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