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Ungarn steht zum Umzug der US-Botschaft nach Jerusalem

16. May. 2018

Ungarn hat gemeinsam mit der Tschechischen Republik und Rumänien ein Veto gegen eine EU-Deklaration eingelegt, in der die Verlegung der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verurteilt werden sollte. Dessen ungeachtet macht ein regierungsfreundlicher Kolumnist darauf aufmerksam, dass Präsident Trump durchaus für eine Zunahme an Gewalt in der Region verantwortlich gemacht werden könnte. Ein linker Kommentator wiederum hält in dieser Angelegenheit die Budapester Parteinahme zugunsten der USA – und nicht der Europäischen Union – für unklug.

In Magyar Idők bezeichnet László Szőcs die Entscheidung Präsident Trumps, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, als riskantes Spiel und ein klares Statement der Unterstützung für die Politik der Regierung Netanjahu. Einzig die Zeit werde zeigen, ob der Umzug der US-Botschaft lediglich eine symbolische Geste bleiben oder er eine neue Welle gewaltsamer Konflikte auslösen werde, fährt Szűcs fort. Allerdings werde im Falle einer Konflikteskalation Präsident Trump indirekt für die Unruhen und Toten verantwortlich sein.

Gábor Horváth sieht im Umzug der US-Botschaft eine symbolische Geste. Der Chefredakteur der linksorientierten Tageszeitung Népszava hält es für unwahrscheinlich, dass die Entscheidung einen großen Einfluss auf den Status quo haben werde, geht aber dessen ungeachtet von einem latenten Gewaltpotenzial dieser symbolischen Geste aus. Es sei unklug, dass sich die ungarische Regierung an die Seite der USA stelle und sich gleichzeitig dem Versuch der EU widersetze, eine offizielle Beschwerde wegen des Umzugs der US-Botschaft zu verabschieden, notiert Horváth.

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