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Fidesz triumphiert bei zwei Kommunalwahlen in Budapest

11. Jul. 2018

Am vergangenen Wochenende fanden in zwei Budapester Stadtbezirken Nachwahlen statt, bei denen sich die Kandidaten des Fidesz mit deutlichem Abstand durchsetzen konnten. Vor diesem Hintergrund wirft eine linke Kommentatorin der Regierung Lügenpropaganda vor. Ein regierungsfreundlicher Kolumnist hingegen glaubt, dass die Oppositionsparteien ihre gesamte Glaubwürdigkeit eingebüßt haben.

Bei den beiden Bürgermeisterwahlen vom Sonntag siegten die Fidesz-Kandidaten Botond Sára (im VIII. Bezirk mit 63 Prozent der abgegebenen Stimmen) und Valéria Balla (V. Bezirk/67 Prozent). Die Beteiligung war bei beiden Urnengängen sehr gering (23 bzw. 20 Prozent).

Judit Kósa erklärt den erdrutschartigen Sieg von Botond Sára mit dem unausgewogenen medialen Umfeld im Stadtbezirk Józsefváros. Nach Einschätzung der Kolumnistin von der linken Tageszeitung Népszava haben die öffentlich finanzierten Lokalmedien den Fidesz-Kandidaten bevorzugt und einen Propagandakrieg gegen seinen unabhängigen, von den Oppositionsparteien unterstützen Gegner geführt. Kósa behauptet gar, dass die Bürgermeisternachwahl im VIII. Bezirk manipuliert worden sei.

In Magyar Hírlap interpretiert Dániel Kacsoh die Ergebnisse der Nachwahlen als einen weiteren Beweis für den Verfall der Opposition. Der regierungsnahe Kolumnist geht davon aus, dass die Wähler in Budapest – genau wie die Ungarn auf dem Lande – hinter der Migrationspolitik des Fidesz stehen und darüber hinaus auch die erfolgreiche Wirtschaftspolitik der Regierung würdigen würden. Den Oppositionsparteien fehle es sowohl an Weitblick als auch an Glaubwürdigkeit. Falls sich ihr Niedergang fortsetzen sollte, könnten sie gar noch schwächer werden als gegenwärtig, vermutet Kacsoh.

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