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Forint nach monatelangem Fall stabilisiert

6. Jul. 2018

Ein regierungsfreundlicher Finanzexperte warnt die Nationalbank davor, sich dem Marktdruck zu beugen und die Zinsen zu erhöhen.

Nachdem die ungarische Währung in den zurückliegenden Monaten rund acht Prozent ihres Wertes gegenüber wichtigen Fremdwährungen verloren hatte, wurde der Euro-Kurs am frühen Donnerstagmorgen bei 324 HUF notiert. Noch Anfang der Woche hatte er ein Rekordhoch von 331 HUF verzeichnet.

In Magyar Idők äußert sich Imre Boros – während der 1980er Jahre Chef-Devisenhändler bei der Nationalbank – zur jüngsten Schwäche der Landeswährung. Demnach sei der jüngste Druck auf den Forint rein spekulativer Natur gewesen. Angesichts eines steigenden Konsums boome die ungarische Wirtschaft. Mittlerweile weise die Zahlungsbilanz einen erheblichen Überschuss auf, folglich existierten keine fundamentalen Faktoren, die eine Abwertung zur Folge haben könnten. Boros mutmaßt, dass die jüngste Schwächung der nationalen Währung Anlegern zu verdanken sei, die die Nationalbank zu einer Erhöhung ihres Leitzinses zwingen wollten. Letztendlich gehe es ihnen um bessere Erträge ihrer Einlagen. Gleichzeitig wollten sie Profit auch aus dem spekulativen Verkauf der letzten Wochen und dem Rückkauf (zu einem mittlerweile niedrigeren Wechselkurs) erzielen. Boros fordert die Nationalbank auf, diesem Druck nicht nachzugeben und den Zinssatz weiterhin niedrig zu halten. Immerhin hätten diese niedrigen Zinssätze den Haushalt bei der Bedienung der öffentlichen Schulden entlastet, erklärt Boros.

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