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Trumpfkarte George Soros sticht nach wie vor

28. Dec. 2019

Nach Einschätzung eines linksgerichteten Kommentators versucht die Regierung, mit Hilfe ihrer gegen den amerikanisch-ungarischen Finanzier gerichteten Kampagne antisemitische Wähler auf ihre Seite zu ziehen. Ein regierungsnaher Analyst hält diese Behauptung für völlig aus der Luft gegriffen.

In Népszava wirft Péter Lovász der Regierung vor, sie setzte das Konterfei von George Soros ein, um antisemitische Wähler in ihr Lager zu locken. Beispielsweise habe die regierungsnahe Denkfabrik Századvég Soros-finanzierte NGOs erst kürzlich verdächtigt, die NATO zerschlagen zu wollen, sowie der für internationale Fragen zuständige Regierungssprecher Zoltán Kovács das Vertragsverletzungsverfahren gegen Ungarn dem sogenannten „Soros-Orchester“ zugeschrieben. Weiter berichtet der Kolumnist aus dem linken Spektrum, dass einer CNN-Umfrage zufolge 20 Prozent der Ungarn offen und weitere 20 Prozent moderat antisemitisch seien. Die Regierung wolle diese Wähler durch ihren permanenten gegen Soros gerichteten Feldzug mobilisieren, notiert Lovász.

Dániel Galsai von Magyar Hírlap wiederum hält diese Bezichtigungen aus dem linken Lager für absurd. Stattdessen verweist der regierungsfreundliche Kommentator auf den New Yorker Ex-Bürgermeister und Trump-Anwalt Rudolph Giuliani. Seinen Angaben zufolge handele es sich bei George Soros um eine Person, die „kaum jüdisch und auch nicht mit irgendeiner jüdischen Organisation verbunden ist“. Auch unterstütze Soros Organisationen, die sich für einen Boykott Israels einsetzen würden.

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