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Politik Obamas mit dem Kalten Krieg verglichen

7. Jun. 2014

Eine regierungsfreundliche Tageszeitung vertritt die Ansicht, dass es Präsident Obama mit Blick auf die Ukraine vor allem um die Schwächung des einzigen Rivalen sowie um eine Destabilisierung einer potenziellen deutsch-russischen Achse geht. Ungarn dürfe sich an keiner friedenserhaltenden Mission in der Ukraine beteiligen, unterstreicht der Autor des Artikels.

In Magyar Nemzet beschreibt László Gábor Zord die Politik Obamas als „skrupellos“ und in scharfem Kontrast zu seinen ursprünglichen Versprechungen stehend, mittels Dialog und Zusammenarbeit die moralische Autorität der Vereinigten Staaten in der Welt wiederherzustellen, was ihm den Friedensnobelpreis eingebracht habe. Die amerikanische Verwicklung und das mit Blick auf die Krise in der Ukraine an den Tag gelegte Verhalten seien nicht von irgend einem Interesse an der Demokratie geleitet, andernfalls hätte Obama die Präsenz antidemokratischer Kräfte in der ukrainischen Regierung nicht unterstützt. Als wahres Motiv hinter all dem erkennt Zord die Absicht, Russland dadurch zu schwächen, dass die Ukraine in einem ständigen Konfliktzustand gehalten und – angesichts der US-Interessenverlagerung Richtung Fernost – eine europäisch-russische Zusammenarbeit verhindert werde.
Solange die Unruhen in der Ukraine anhalten würden, glaubt Zord, „können die Beziehungen zwischen Berlin und Moskau nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen“, obwohl sich eine derartige Kooperation normalerweise zur letztendlichen Friedensgarantie auf dem Kontinent entwickeln könnte. Die Osteuropäer mögen schlechte Erinnerungen an Russland (und Deutschland) haben, doch sollte sich die Vergangenheit nicht in die Gegenwart einmischen, schlussfolgert der Autor und fordert, dass Ungarn in keinem Falle Friedenstruppen in die Ukraine entsenden dürfe, „selbst wenn dies von unseren mächtigen transatlantischen Verbündeten erbeten würde“.

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