Entries RSS Feed Share Send to Facebook Tweet This Accessible version

Plan zur Abwicklung von Forex-Krediten verkündet

12. Nov. 2014

Kommentatoren begrüßen die Entscheidung der Regierung, Fremdwährungshypotheken zu Marktkursen in Forint-Darlehen umzuwandeln.

Wirtschaftsminister Mihály Varga hat angekündigt, dass in Fremdwährungen aufgenommene Kredite zu Marktkursen in Forint-Darlehen umgewandelt werden. Seinen Angaben zufolge würden praktisch alle Fremdwährungshypotheken konvertiert, da lediglich Schuldnern mit Einkommen in ausländischen Währungen eine Nichtbeteiligung an der Übereinkunft gestattet werde. Die Nationalbank werde die Banken mit den nötigen Devisen aus ihren eigenen Reserven ausstatten, um eine Abwertung des Forints zu vermeiden. Die Oppositionsparteien sind sich einig, dass den Banken ein niedrigerer Kurs hätte auferlegt werden sollen. Die Regierung wiederum verweist darauf, dass die zu zahlenden Tilgungsraten der Fremdwährungsschuldner um mindestens ein Viertel sinken werden. Allerdings wäre es unfair, sie gegenüber denjenigen zu bevorteilen, die Kredite in Forint aufgenommen hätten.

Nach der Umwandlung werden sich ungarische Schuldner keine Sorgen mehr über Devisenumtauschkurse machen müssen, schreibt Gergely Kiss in Magyar Nemzet. Der konservative Kolumnist räumt ein, dass Prognosen über die künftige Kursentwicklung des Forints unmöglich seien. Trotzdem sei es klug, Verluste zu minimieren und mit der Konvertierung fortzufahren. Im Hinblick auf den bei der Umstellung angewandten Kurs merkt Kiss an, dass viele Leute auf ein günstigeres Verhältnis gehofft hätten. Da die Banken aber aufgrund der rückwirkenden Zinssenkungen bereits Verluste von knapp 1.000 Milliarden Forint angehäuft hätten, sei ein Schuldenschnitt bei Krediten zu einem anderen als dem marktüblichen Umtauschkurs keine echte Option, meint Kiss.

Die Nutzung eines günstigen Umtauschkurses hätte Panik auf dem Devisenmarkt auslösen und diese in der Folge eine ausgewachsene politische und soziale Krise heraufbeschwören können, meint Csaba Szajlai von Magyar Hírlap. Die Entscheidung der Regierung, bei der Umwandlung von Fremdwährungskrediten marktübliche Kurse anzuwenden, sende Investoren die klare Botschaft, dass sich das Kabinett einer verantwortungsvollen und vorsichtigen Wirtschaftspolitik verschrieben habe, resümiert der Autor.

Tags: , ,