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Politbarometer: Jobbik legt zu

19. Mar. 2015

Linke wie auch rechte Beobachter vertreten die Ansicht, dass die gegen den Fidesz gerichtete Kampagne von Medienmogul Lajos Simicska Jobbik zu einem Popularitätszuwachs verholfen hat.

Das Meinungsforschungsinstitut Ipsos hat neue Zahlen zur politischen Stimmung in Ungarn vorgelegt. Demzufolge unterstützen 21 Prozent der Gesamtbevölkerung den Fidesz, was gegenüber der Erhebung vom Februar keine Veränderung bedeutet. Jobbik erreicht demnach 18 Prozent, gefolgt von der MSZP (zwölf Prozent), der Demokratischen Koalition (sieben Prozent) sowie der LMP (vier Prozent). Laut Umfrage kann der Fidesz auf 1,7 Millionen Wählerinnen und Wähler bauen, während es Jobbik auf 1,5 Millionen bringt.

Die gegen die Regierung gerichtete Kampagne von Lajos Simicska habe den Fidesz nicht geschwächt – jedoch den Popularitätszuwachs von Jobbik begünstigt, heißt es im Leitartikel von Népszabadság. Die rechtsextremistische Partei werde für mit der Sozialpolitik des Fidesz unzufriedene Wähler zunehmend attraktiv, konstatiert das linksorientierte Blatt. Jobbik habe die Radikalität seiner Botschaften gemildert und damit Erfolg, denn die Partei könne rechte Wählerschichten durch das Winken mit sozialpolitischen Wohltaten für sich gewinnen, notiert Népszabadság.

Jobbik könne problemlos ihre Beliebtheit steigern, indem sie sämtliche Missstände den die vergangenen 25 Jahre dominierenden Parteien in die Schuhe schiebe, stellt Bálint Ablonczy in Heti Válasz fest. Da die Linke mit internen Auseinandersetzungen beschäftigt und der Fidesz in einen Medienkrieg verstrickt sei, könne Jobbik sich ungeachtet gelegentlicher Nazi-Tendenzen und antisemitischer Einlagen erfolgreich ein neues Image als gemäßigte Partei verpassen, konstatiert der konservative Kommentator.

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