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Ungarn beteiligt sich an Militäraktion gegen den IS

20. Mar. 2015

Die ungarische Regierung plant die Entsendung von Soldaten in den Irak und wird in ihrem Vorhaben von den Parlamentsabgeordneten des Fidesz unterstützt. Vor diesem Hintergrund äußert ein konservativer Kolumnist die Befürchtung, dass die Mission gefährlicher sein könnte, als das Kabinett glaubt. Ein Kommentator aus dem linken Spektrum vermutet, dass die Regierung durch eine Beteiligung an der Mission das Verhältnis zu den Vereinigten Staaten verbessern wolle. Doch auch er befürwortet das geplante Vorhaben.

Am Montag verkündete der Fidesz-Fraktionsvorsitzende die Unterstützung seiner Abgeordneten für den Vorschlag der Regierung, sich an der westlichen Militäraktion gegen den Islamischen Staat zu beteiligen und 100 Soldaten nach Irakisch-Kurdistan zu entsenden (vgl. BudaPost vom 13. März.)

Die Mission werde nicht so gefahrlos sein, wie die Regierung hofft. Diese Befürchtung äußert Gyula Haraszti in Magyar Nemzet und erklärt, dass die ungarischen Soldaten Teil der Verbandsschutzeinheit sein würden, die sich unter anderem mit Aufklärungsaufgaben befasse. In Kurdistan sei die Verteidigung mit Waffengewalt zweifellos eine potenziell gefährliche Mission, folglich sollte die Regierung die Risiken nicht herunterspielen. Weiter macht der konservative Kolumnist darauf aufmerksam, dass eine ungarische Beteiligung an der Militäraktion Ungarn auch zum Angriffsziel dschihadistischer Terroristen machen könnte.

Ungarn sollte sich an der internationalen Koalition gegen den IS beteiligen, schreibt Gábor Horváth in Népszabadság. Der Analyst aus dem linken Spektrum vermutet zwar, dass die Orbán-Regierung deshalb Truppen entsende, um eine diplomatische Aussöhnung mit den Vereinigten Staaten zu ermöglichen. Dessen ungeachtet glaubt Horváth, dass – was auch immer die Hintergedanken der Regierung sein mögen – Ungarn eine moralische Verpflichtung habe, sich am Kampf gegen die sunnitischen Fundamentalisten zu beteiligen und den Frieden wieder herzustellen.

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