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Jobbiks Streben in die Mitte

4. Aug. 2017

Ein prominenter Politologe vertritt die Ansicht, dass dem Fidesz bereits bei den Wahlen vom Frühjahr 2018 ihre parlamentarische Mehrheit abhandenkommen könnte. Zur Begründung seiner These verweist der Wissenschaftler auf das allmählichen Abrücken Jobbiks von ihren extremistischen Positionen.

In Magyar Narancs äußert sich der Politologe Gábor Török, der allgemein als ein inoffizieller Berater von Jobbik-Chef Gábor Vona betrachtet wird. Seiner Ansicht nach könnte der Fidesz aufgrund des seit drei Jahren anhaltenden politischen Richtungswechsels bei Jobbik seine absolute Mehrheit im ungarischen Parlament verlieren. Wie mehrere Nachwahlen bewiesen hätten, seien mit der Regierung unzufriedene Wähler bereit, auch ohne offizielles Wahlbündnis für den Oppositionskandidaten mit den besten Siegeschancen zu stimmen. Bereits 40 Prozent der Wählerstimmen könnten dem Fidesz zu einer großen parlamentarischen Mehrheit verhelfen – vorausgesetzt, die Anhänger von Jobbik und der Linken sähen sich außerstande, ihre Kreuzchen beim jeweils anderen Kandidaten zu machen. Folglich habe der Fidesz 2014 lediglich zehn der 106 Direktmandate abgeben müssen. Sollten jedoch die Kandidaten der Linken und von Jobbik für die Anhänger des jeweils gegnerischen Lagers nicht mehr völlig unwählbar sein, könnte die Regierungspartei im kommenden Jahr 40 Direktmandate verlieren. In diesem Fall würde der Fidesz die erforderliche Mehrheit von 100 Sitzen im insgesamt 199 Abgeordnete starken Parlament knapp verfehlen, rechnet Török vor.

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