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Momentum gründet Aktionsgruppe

23. Aug. 2017

Ein linksorientierter Kolumnist hält den basisdemokratischen Aktionsplan von Momentum für eine Nachahmung der Fidesz-Bürgerkreise aus den frühen 2000er Jahren. Er werde sich als kontraproduktiv erweisen. Die führende regierungsnahe Tageszeitung wiederum glaubt, dass dass Momentum-Projekt von George Soros finanziert wird.

Vergangene Woche hatte Momentum jegliche Zusammenarbeit mit einer anderen Oppositionspartei bei den Wahlen 2018 abgelehnt. Am 20. August, dem ungarischen Nationalfeiertag, kündigte Parteichef András Fekete-Győr den Aufbau örtlicher „Aktionskreise“ an. Diese sollen sich laut Fekete-Győr auf politische Fragen mit lokalem Charakter konzentrieren und würden allen Mitbürgern offenstehen, unabhängig von ihren ideologischen Orientierungen.

Róbert Friss von der Tageszeitung Népszava äußert sich enttäuscht darüber, dass Momentum junge Wähler mit Hilfe lokaler Belange mobilisieren wolle. Der dem linken Spektrum zuzurechnende Journalist vergleicht das Vorhaben „Aktionskreise“ mit dem Netz aus Bürgerkreisen, das Viktor Orbán 2002 etabliert hatte, und schlussfolgert, dass es Momentum offenbar an originellen Ideen und politischer Phantasie mangele. Diese „Aktionskreise“ mögen vielleicht auf lokaler Ebene erfolgreich sein, doch dürften sie kaum einen Beitrag zur Herausforderung des Fidesz bei den im kommenden Frühjahr stattfindenden Parlamentswahlen leisten. Im Gegenteil, diese regional angelegten „Aktionskreise“ könnten laut Friss die Aufmerksamkeit junger Wählerschichten von den Problemen mit nationaler Bedeutung ablenken.

In Magyar Idők argwöhnt Áron Nagy, dass das Mobilisierungskonzept von Momentum durch George Soros finanziert wird. Der Plan sei als Projekt zur Gemeinschaftsbildung getarnt und lediglich eine weitere Initiative, die das Soros-Netzwerk in seinem Engagement zugunsten eines Regierungswechsels unterstütze, notiert der regierungsnahe Kommentator.

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