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500 Jahre Reformation

1. Nov. 2017

Zwei der Regierung nahestehende Kommentatoren beschäftigen sich mit dem 500. Jahrestag des Thesenanschlags durch Martin Luther. In diesem Zusammenhang werfen sie Europa vor, christliche Werte aufzugeben, und rufen die europäischen Christen auf, sie mögen sich zur Verteidigung ihres Erbes zusammenschließen.

In Magyar Hírlap äußert sich Dániel Kacsoh zustimmend zur Feststellung des stellvertretenden Ministerpräsidenten Zsolt Semjén, wonach Christen nach wie vor eine verfolgte Gruppe seien. Für Kacsoh bewirkt die massenhafte Migration aus dem Nahen Osten eine Verschärfung antichristlicher und antisemitischer Gefühle in Europa. Der Autor kritisiert linke und liberale Politiker vehement, die bereit seien, „Migranten mit starken und in einigen Fällen sogar radikalen religiösen Identitäten“ willkommen zu heißen – Migranten, die eine Bedrohung für den Frieden in Europa darstellen würden. Der regierungsfreundliche Kolumnist wirft Gerichten in Westeuropa vor, sie versuchten im Namen einer in eine verlogene Toleranz verpackten „atheistischen Ideologie“ christliche Symbole aus dem öffentlichen Raum verschwinden zu lassen. Als Beispiel verweist er auf den französischen Conseil d’ État (Staatsrat). Dieser hatte verlangt, dass das Kreuz von der Statue von Johannes Paul II. in der Stadt Ploërmel entfernt werden müsse.

Europa sehe sich den gleichen Herausforderungen wie vor fünfhundert Jahren gegenüber, schreibt Dávid Megyeri in Magyar Idők. Der ebenfalls der Regierung nahestehende Kommentator weist darauf hin, dass Luther die Gefahr des Islams erkannt habe. Das gehe aus einem Brief Luthers an Maria von Habsburg nach der Einnahme Budas durch die osmanische Armee 1541 deutlich hervor. Wie vor fünf Jahrhunderten bediene sich Gott der islamischen Expansion, um die Christen an ihre eigenen Werte zu erinnern, glaubt Megyeri. Abschließend schlägt er vor, dass Christen gemeinsam europäische und nationale Werte auf unserem Kontinent verteidigen sollten.

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