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Erneuter überwältigender Fidesz-Wahlsieg

9. Apr. 2018

Der bisherige Stand der Auszählung der bei den ungarischen Parlamentswahlen am Sonntag abgegebenen Stimmen lässt den erneuten Gewinn einer Zweidrittelmehrheit für den Fidesz von Ministerpräsident Viktor Orbán möglich erscheinen. Vor diesem Hintergrund vertritt der Politologe Gábor Török die Einschätzung, dass die Anhängerschaft der Regierungspartei noch nie so stark gewesen sei wie aktuell, während sich die Krise der Opposition weiter verschärfen werde.

Bei den ungarischen Parlamentswahlen vom Sonntag konnte der Fidesz ein Rekordergebnis von 49 Prozent aller abgegebenen Stimmen auf sich vereinigen. An zweiter Stelle liegt Jobbik mit 19 Prozent, gefolgt von der MSZP (zwölf Prozent), LMP (sieben Prozent) und der Demokratischen Koalition (5,5 Prozent). Fidesz könnte damit eine parlamentarische Zweidrittelmehrheit errungen haben. Das endgültige Endergebnis wird erst in einigen Tagen nach Eintreffen der Stimmen von nicht anwesenden sowie nicht in Ungarn ansässigen Wählern bekannt gegeben.

Gábor Török weist in einem ersten Kommentar angesichts vorläufiger Wahlresultate darauf hin, dass der erdrutschartige Sieg bei der zweithöchsten Wahlbeteiligung in der jüngeren Geschichte des Landes den Fidesz mit einer sehr starken politischen Legitimität ausstatte. Die Regierungspartei habe ihre Basis auf dem Lande weiter stärken können, schreibt der gemäßigte Politikwissenschaftler. Mit Blick auf die Opposition äußert Török die Vermutung, dass sich ihre Niederlage verheerend auswirken werde, denn ihre Anhänger dürften den erdrückenden Erfolg des Fidesz auf ihre Unfähigkeit zur Zusammenarbeit zurückführen.

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