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Neuer Standort für Statue von Imre Nagy

24. Jul. 2018

Ein konservativer Regierungskritiker wirft der Regierung vor, in ihrer Politik keinen Platz für die Erinnerung an den Ministerpräsidenten und Märtyrer der Revolution von 1956 zu haben.

Am vergangenen Freitag hat der für den Wiederaufbau des Kossuth-Platzes zuständige Architekt Tamás Wachsler mitgeteilt, dass die Statue Imre Nagys von ihrem derzeitigen Standort in der Nähe des Parlaments entfernt und auf einen nahegelegenen Platz verlegt werden soll. An der gegenwärtigen Stelle der Nagy-Statue wird das ursprünglich 1934 errichtete Denkmal für die Opfer der kommunistischen Diktatur des Jahres 1919 aufgestellt. Die Umsetzung ist Teil der Rekonstruktion des gesamten Areals, mit der die Architektur des Platzes der Zeit vor 1945 wiederhergestellt werden soll.

Auf Magyar Hang, dem Online-Nachfolger der im Frühjahr eingestellten Tageszeitung Magyar Nemzet, fragt sich Miklós Ugró, ob wohl dem bösen Schicksal des 1958 von seinen kommunistischen Kameraden hingerichteten und 1989 erneut beerdigten Imre Nagy ein neues Kapitel hinzugefügt werde. Der konservative Kolumnist glaubt beim Fidesz eine ambivalente Beziehung zum Gedenken an Imre Nagy erkennen zu können. Ministerpräsident Viktor Orbán habe seinen ersten wichtigen öffentlichen Auftritt im Rahmen von Nagys Umbettung 1989 zelebriert. Bei dieser Gelegenheit habe Orbán die Revolution von 1956 gelobt und den Rückzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn gefordert. Dagegen sei der Fidesz stets entschieden antikommunistisch gewesen, notiert Ugró. Da Imre Nagy selbst Kommunist gewesen sei, könne der Fidesz ihn folglich nicht in seine Hagiographie aufnehmen. Und so befürchtet Ugró, dass im Ergebnis dessen die Erinnerung an den Märtyrer Imre Nagy verblassen könnte.

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