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Einzelheiten eines Spionagefalls von 2007 veröffentlicht

5. Apr. 2019

Ein regierungsnaher Kommentator bezeichnet es als eigenartig, dass Politiker, die 2007 die staatliche Sicherheit Ungarns aufs Spiel gesetzt hätten, der Regierung nunmehr vorwerfen würden, sie diene russischen Interessen. Hintergrund ist die Veröffentlichung von Einzelheiten eines Spionageskandals, bei dem vor zwölf Jahren russische FSB-Agenten Zugang zu sensiblen Informationen über ungarische Geheimdienste erhalten hatten.

Am Donnerstag veröffentlichte die ungarische Generalstaatsanwaltschaft kürzlich freigegebene Dokumente über den Geheimdienstskandal des Jahres 2007. Demnach hätten György Szilvássy, Minister für zivile Nachrichtendienste unter der Regierung Gyurcsány, sowie ehemalige Direktoren des Amtes für nationale Sicherheit russischen FSB-Agenten die Teilnahme an einer geheimdienstinternen Untersuchung ermöglicht. Dabei sei ihnen auch Zugang zu sensiblen und geheimen Informationen gewährt worden.

Károly Villányi von der Tageszeitung Magyar Nemzet kritisiert mit scharfen Worten die ehemalige Regierung Gyurcsány. Diese habe die nationalen Interessen sowie die Sicherheit Ungarns gefährdet, indem sie FSB-Agenten Zugang zu sensiblen Informationen über ungarische Geheimdienste gewährt habe. Der regierungsfreundliche Kolumnist hält es für einigermaßen merkwürdig, dass der ehemalige Regierungschef Gyurcsány und die linken Oppositionsparteien heute Ministerpräsident Orbán vorwerfen würden, durch gute Beziehungen zum russischen Präsidenten Putin die geostrategischen Interessen Ungarns zu gefährden.

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