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Journalist der rechten Mitte findet Kleiderordnung eines Uni-Rektors übertrieben

17. Oct. 2013

Eine gemäßigt regierungsfreundliche Wochenzeitung verteidigt die umstrittenen Maßnahmen im Zusammenhang mit Obdachlosen, lässt aber am Rektor der Universität Kaposvár kein gutes Haar, der eine strenge Kleiderordnung für seine Hochschule erlassen hat.

In Heti Válasz wirft Attila Michnai der sozialistischen Europaabgeordneten Kinga Göncs vor, die jüngste ungarische Obdachlosen-Gesetzgebung im Europaparlament falsch dargestellt zu haben. Der Autor zitiert sie mit den Worten, die neuen Vorschriften würden Obdachlosigkeit zum Straftatbestand erklären. (Zu den neuen Regelungen, die das Übernachten im Bereich von Weltkulturerbe-Stätten verbieten sowie es lokalen Behörden gestatten, weitere öffentliche Plätze als „Lebensraum“ für wohnungslose Personen zu sperren, siehe: BudaPost vom 7. Oktober.) Michnai argumentiert, dass die neuen Vorschriften lediglich öffentliches Eigentum schützten, ohne dabei Obdachlosen zu schaden.

In dem gleichen Artikel geht der Verfasser auf den Begriff „Ordnung“ ein und ermahnt in diesem Zusammenhang den Rektor der Universität Kaposvár, dass die Einführung einer detaillierten Kleiderordnung für Studenten eine übertriebene Maßnahme gewesen sei. In dem von der Presse heftig diskutierten Vorgang hatte der Rektor eine strenge Kleiderordnung erlassen, wonach kurze Röcke und Hosen sowie Sandalen, starke Schminke und intensiv duftendes Parfüm künftig verboten sind. Daraufhin waren Studenten des Fachbereichs Theater aus Protest nackt und lediglich mit Lehrbüchern bewaffnet im Unterricht erschienen. Das entsprechende Foto wurde auch von der ausländischen Presse aufgegriffen. Allerdings verlor der Protest selbst an Dynamik und versandete alsbald. Laut Michnai sollten Studenten wissen, wie sie ihren Universitäten Respekt zu zollen hätten – vor allem bei Prüfungen. Dennoch hätte es vollkommen ausgereicht, wenn mit ihnen über angemessene Kleidung gesprochen worden wäre, glaubt der Autor.

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