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Sólyom-Airline schon vor dem Start gescheitert

14. Oct. 2013

Eine Wirtschaftstageszeitung nennt all jene Träumer, die auch nur für einen Moment geglaubt haben, das amateurhafte Abenteuer namens Sólyom Airways könne von Erfolg gekrönt sein.
Napi Gazdaság behauptet, dass der Versuch, eine neue ungarische Fluglinie zu gründen, schon von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. So müssen sich über 70 Angestellte, hauptsächlich frühere MALÉV-Mitarbeiter, nach einem neuen Job umsehen, nachdem sie bereits seit September kein Gehalt bekommen haben. Die ungarischen Gründer, inklusive des Geschäftsführers, eines ehemaligen Geheimdienstoffiziers, hätten keinerlei Erfahrung in dem Geschäft gehabt. Vermutlich hätten sie mit namentlich nicht genannten Investoren aus dem Oman spekuliert und behauptet, dass verbindliche Verträge und erhebliche Finanzmittel bereits verfügbar wären.

Tatsächlich seien 120 Millionen Forint von einem ungarischen Miteigentümer zugeschossen worden, während der angebliche arabische Partner verschwunden sei, ohne auch nur einen Pfennig bezahlt zu haben. Die Gründer hätten vergeblich versucht, mit anderen Kandidaten zu verhandeln, darunter augenscheinlich mit einer iranischen Fluggesellschaft. Napi Gazdaság weist die Ausflüchte des Managements zurück, hauptsächlich die Behauptung, dass die Übereinkunft mit den Omanern scheiterte, da die ungarischen Behörden sich geweigert hätten, Sólyom die unabdingbaren Lizenzen zu erteilen. Im Gegenteil: Die Genehmigungen hätten nicht erteilt werden können, da es keine Bankengarantien gegeben hätte, wonach das Unternehmen zumindest für eine gewisse Zeit seine Rechnungen hätte zahlen können – selbst ohne ausreichende Belege.

Für Napi Gazdaság ist es nicht nachvollziehbar, wie Sólyom Qualitätsflüge in europäische Hauptstädte planen konnte, wenn ein solches Angebot das Landen auf den wichtigsten Flughäfen beinhaltet hätte. Diese aber seien für Neulingen in der Branche praktisch nicht erreichbar. Sólyom hätte ebenso vorgesehen, interkontinentale Flüge mit Maschinen für 120 Passagiere anzubieten, was ebenfalls zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Überraschend findet Napi Gazdaság vor allem, dass erfahrene frühere MALÉV-Mitarbeiter in diese Falle tappen konnten. „Hoffnung war stärker als Vernunft“, so Napi Gazdaság.

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